Streitschlichtung

  • Mediation - Gewaltprävention

    Im Unterrichtsalltag haben Lehrerinnen und Lehrer immer wieder mit aggressivem Verhalten von Schülerinnen und Schülern zu tun und erleben dies oft als Belastung. Auch Kinder leiden unter aggressiven Verhalten ihrer Mitschüler. Die Ursachen dafür mögen vielfältiger Natur sein, das Gewaltpotential in Medien und Videospielen mag das seine dazu beitragen. Daher stellt die Prävention von aggressivem Verhalten ein wichtiges Anliegen im Schulalltag dar.

    Voraussetzung für friedvolles und verträgliches Zusammenleben ist neben klar formulierten sozialen Regeln und Vereinbarungen vor allem eine achtsame und wertschätzende Haltung sich selbst und anderen gegenüber. Eine differenzierte Wahrnehmung eigener Gefühle ist dabei wieder Voraussetzung für die Fähigkeit, auch die Gefühle anderer nachvollziehen zu können. Eine solche Sensibilisierung und Achtsamkeit bzgl. eigener und fremder Gefühle ist Bedingungsgrundlage für eine erfolgreiche Entwicklung von Verfahren und Mustern, die dazu beitragen, Konflikte angemessen auszutragen.

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    Streitkultur – Streitschlichter

    Wo so viele unterschiedliche Menschen zusammen sind wie in der Schule, kommt es natürlich auch zu Konfliktfällen. Kinder kennen oft noch nicht die schützende „Knautschzone“ der Höflichkeit.

    Ziel unserer Schule ist es, sich im Streitfall so mit anderen auseinanderzusetzen, dass beide Parteien ihr Gesicht wahren können. Dazu ist natürlich auch eine in gleicher Richtung wirkende Erziehung im Elternhaus unerlässlich. Viele „Kleinigkeiten“ regeln die Kinder untereinander, ohne dass ein Eingreifen von Erwachsenen erforderlich wird. Handelt es sich aber um ernstere Konflikte, so sind ausführliche Rede und Gegenrede unerlässlich. Dabei ist es wichtig, sich auch in die Position des anderen hineinversetzen zu können. Notwendig ist es auch, die Neigung einiger Kinder zum „Petzen“ zu erkennen und diese Neigung nicht zu fördern. Meist hat das Petzen nur den Sinn, im Erwachsenen einen Unterstützer für die eigenen Aggressionsgelüste zu finden.

    In weiterführenden Schulen werden für die Lösung von Konfliktfällen Streitschlichter aus der Schülerschaft eingesetzt. Diese – vorzugsweise aus den oberen Jahrgangsstufen kommend – erhalten eine besondere Ausbildung als Streitschlichter. In dieser Weise ist das an Grundschulen noch nicht möglich. Dennoch haben auch wir eine für Grundschulen angemessene Art der Streitschlichtung (Mediation) eingerichtet. Alle Schüler werden über die Methodik der Streitschlichtung unterrichtet. Durchgeführt wird diese dennoch unter der Anleitung einer Lehrkraft. Ziel des Streitschlichters / der Streitschlichterin ist es nicht, einer der beiden Parteien zu ihrem Recht zu verhelfen, sondern den Streitenden zu helfen, sich zu verständigen und einen Weg des Friedens zu finden.

     

    Mit unserem Streitschlichtungsprogramm verfolgen wir folgende Ziele:

    • Die Schüler werden zu friedvollem Zusammenleben geführt. An unserer Schule reduzieren sich Streit und Gewalt.
    • Die Schüler erlernen ein bestimmtes Verfahren, bei dem der Konflikt nicht mehr allein beim Lehrer abgegeben wird, sondern mit Hilfe eines Streitschlichters selbständig bearbeitet und nach Lösungswegen gesucht wird.

     

    So läuft ein Streitschlichtungsgespräch ab