Stufenplan / Ampelsystem

  • Schule muss ein Ort sein, an dem sich jedes Kind angenommen fühlt und an dem es sich wohlfühlt. Wenn die Beziehungen untereinander gut sind, lernt man besonders gerne und erfolgreich. Daher lautet eines unserer Leitmotive:

     

    Wir sind dann mit unserer Arbeit zufrieden, wenn die Kinder gleichermaßen glücklich und innerhalb ihrer Möglichkeiten erfolgreich lernen!

     

    Ein atmosphärisch gutes Zusammenleben entsteht aber nicht von selbst. Wo viele Menschen zusammenleben – an unserer Schule sind das mehr als 200 Kinder und über 20 Erwachsene – bedarf es einer klaren Ordnung bzw. eines Verhaltenskodexes, der das Miteinander regelt. Das Kollegium unserer Schule hat intensiv daran gearbeitet, ein für alle Klassen gemeinsames Regelwerk zu erstellen. Dieses soll dazu beitragen, dass in allen Klassen weitestgehend die gleichen Regeln Gültigkeit haben, gleiche Maßnahmen bei Überschreitungen getroffen werden, aber auch bei gutem Einhalten von Ordnungen in gleicher Weise Belobigungen erfahren werden – dieses alles möglichst unabhängig von Fach und Lehrer.

    Andererseits wollen wir uns aber auch davor hüten, die Verschiedenartigkeit der Kinder aus dem Auge zu verlieren, jedes Kind ist anders, jedes Kind ist ein Unikat, ein Original. Kinder sind auch nicht an allen Tagen gleich, es gibt viele Umstände, die im Leben der Kinder Einfluss auf ihr Wohlergehen und ihre Befindlichkeit nehmen. Das muss selbstverständlich beachtet werden. Wie heißt das schön: Wenn alle an einem Strang ziehen, kann manch einer stranguliert werden. Kurz: Wir möchten, dass unser Handeln unabhängig vom jeweiligen Lehrer weitgehend vergleichbar ist, aber wir möchten auch sensibilisiert sein, für die jeweiligen Belange eines jeden einzelnen Kindes. Handeln nach gleichen Grundsätzen kann also durchaus zu differenziertem Umgang innerhalb einer Klasse führen. Das gilt ja bereits innerhalb einer Familie, in der Schule umso mehr.

    Ein allen bekanntes Regelwerk kann aber zu mehr Transparenz für alle führen, und Fehlverhalten kann besser kommuniziert und dem Betroffenen leichter verständlich gemacht werden. Manchmal gibt es aber auch Formen von Fehlverhalten, die nachteilige Wirkungen auf das Zusammenleben einer Klassengemeinschaft überhaupt, auf das gemeinsame Lernen oder auch auf das Wohlergehen einzelner Kinder haben und die das betroffene Kind nur wenig bereit ist zu verändern. Hierfür haben wir einen Stufenplan erstellt, der nach oben abgestuft notwendige Sanktionen beschreibt.

    Für alle Klassen gilt als oberstes Regelwerk die Schulordnung, die allen Kindern vorliegt, dazu kommt die Pausenordnung, Regeln fürs Verhalten auf dem Schulweg, in der Turnhalle, im Schwimmbad, im Computerraum, in der OGS etc.

    Für den häufigsten Aufenthaltsort der Kinder, den eigentlichen Raum des Lernens, den Klassenraum selbst, gibt es ein sehr einfaches, kurzes und damit prägnantes weiteres Regelwerk, die Klassenregeln. Diese bestehen aus nur 6 Regeln und hängen wie die Schulordnung in jeder Klasse aus.

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    Diese Klassenregeln, die übrigens auch für die OGS gelten, wollen dazu beitragen, dass das in unserem Schullogo angedeutete Motiv gelebt werden kann und wir dem Ziel einer Schule mit einer fröhlichen, gerechten, friedlichen, warmherzigen und lebendigen Atmosphäre möglichst nahekommen.

  • Die Klassenregeln sollten kurz, aussagekräftig und verständlich sein, sie lauten im Einzelnen:

    • Wir vertragen uns!
    • Wir sind hilfsbereit!
    • Wir melden uns!
    • Wir arbeiten leise!
    • Wir hören zu!
    • Wir räumen auf!
  • Verbunden mit diesen Klassenregeln ist nun der sogenannte Stufenplan. Er nennt sich Stufenplan, weil er die bei Fehlverhalten nötigen Sanktionen abstuft. Wir haben diesen Stufenplan mit Hilfe eines Ampelsystems visualisiert. Dieses Ampelsystem befindet sich in jeder Klasse auf einer großen weißen Magnettafel, die zwischen Fenster und Schultafel angebracht wurde. Der Stufenplan selbst besteht aus 4 senkrechten Feldern, abgestuft nach den Farben grün, gelb, orange, rot. Grün steht für „prima“, „es ist alles in Ordnung“, gelb steht für „Ermahnung“, orange für „Verwarnung“ und rot für „rote Karte“.

    Am Anfang eines jeden Tages stehen alle Kinder auf dem grünen Feld. Bei wiederholtem Verstoß gegen eine Regel, also nach vorausgegangener Ermahnung und Ankündigung werden sie auf das gelbe Feld verschoben. Bei fortgesetztem Fehlverhalten und Verstößen gegen die Klassenregeln werden sie auf „Orange“ und endlich auf „Rot“ gesetzt.

  • Bei schwerwiegenden Verstößen, etwa bei bösartiger Beleidigung oder bei Verletzung eines anderen Kindes können sie auch direkt auf „Rot“ verschoben werden. „Rot“ ist immer mit einer Nachdenkaufgabe und weiteren Gesprächen, evtl. auch Pausenverbot verbunden. Kommen Schüler innerhalb einer Woche zweimal auf „Rot“, dann gibt es eine Mitteilung an die Eltern, die diese unterschreiben müssen. Bei fortgesetztem „Rot“ greifen weitere Maßnahmen des Stufenplans. Diese sind Gespräche mit den Eltern, der Schulleitung, weitere erzieherische Maßnahmen bis hin zu den Ordnungsmaßnahmen.

    Schüler die innerhalb einer Woche nicht auf die Stufe „Orange“ oder „Rot“ gesetzt werden, erhalten am Ende der Woche einen Königstaler. Königstaler können gesammelt und später gegen kleine Belobigungen eingetauscht werden. Die Königstaler dürfen grundsätzlich nicht weitergegeben werden. Die Kinder dürfen sie nur für sich selbst verwenden oder aber für eine Gemeinschaftsaktion der ganzen Klasse zusammenlegen. Beispiele für den Einsatz der Königstaler:

     

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  • Klasse 1 / 2
    • Anzahl Königstaler
      Belobigung
    • 3
      Süßigkeit
    • 5
      Deutsch oder Mathematik Hausaufgabenfrei
    • 15
      Spiel aussuchen
    • 20
      Pause für alle
    • 50
      Spielstunde
    • 100
      Klassenfrühstück
  • Klasse 3 / 4
    • Anzahl Königstaler
      Belobigung
    • 5
      Süßigkeit
    • 8
      Deutsch oder Mathematik Hausaufgabenfrei
    • 20
      Pause für alle
    • 50
      Spielstunde
    • 100
      Klassenfrühstück
  • Das Motto lautet: Sammelt „Königstaler“, aber nicht „rote Karten“!